Druckluft - Aufbereitung der Druckluft

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Die Qualität der erzeugten Druckluft hat direkte Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit einer pneumatischen Steuerung oder einer Pneumatik-Anlage. Entspricht die Aufbereitung der Druckluft nicht sachgerechten Qualitätsstandards, fallen Maschinen aus, und es können hohe zusätzliche Betriebskosten entstehen. Qualitätskriterien für Druckluft sind eine korrekte Druckhöhe, die Lufttrockenheit und der Reinheitsgrad der Luft.

Bauteile zur Erzeugen von Druckluft

Der erste Schritt beim Erzeugen von Druckluft ist das Verdichten. Vielerlei Bauelemente sind nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Wie viele Schmutzpartikel, wie viel Wasser und wie viel Öl in das pneumatische System gelangen, wird vor allem vom Verdichtertyp und von seinem Standort beeinflusst.

Für die Aufbereitung der Druckluft werden folgende Bauelemente verwendet: Ansaugfilter, Verdichter, Druckluftspeicher, Trockner, Druckluft-Filter mit Wasserabscheider, Druckregler, bei Bedarf Öler, und schließlich Ablassstellen für das Kondensat.

Störpotentiale bei mangelhafter Aufbereitung der Druckluft

Die Störungsanfälligkeiten pneumatischer Systeme erhöhen sich generell, wenn die Luft nicht optimal aufbereitet ist. Die Lebensdauer der Anlagen sinkt, Maschinen fallen öfter aus.

Im Detail schädigt schlecht aufbereitete Druckluft die Systeme folgendermaßen:

  • Bewegliche Teile in Ventilen, an Dichtungen und an Zylindern verschleißen schneller
  • Ventile verölen
  • Schalldämpfer werden schneller verunreinigt
  • Rohre, Zylinder, Ventile und andere Bauteile korrodieren
  • Die Schmierung beweglicher Bauteile wird ausgewaschen

Durch diese Schädigungen entstehen neben größerem Verschleiß auch Undichtigkeiten, die dazu führen, dass Druckluft austritt. Diese kann die bearbeiteten Materialien beeinträchtigen und schädigen, was z. B. in der Lebensmittelindustrie besonders gravierende Folgen bzw. Folgekosten bedeutet.

Methoden der Druckluftaufbereitung

Es gibt zwei grundsätzliche Methoden, die Druckluft aufzubereiten, die zentrale und die dezentrale Methode. Sie werden je nach benötigter Druckluftqualität und nach den Erfordernissen in der Anwendung eingesetzt.

a) zentrale Aufbereitung

Zentral aufbereitet wird Druckluft, bevor sie in das Verteilungsnetz eingespeist wird, und zwar in unmittelbarer Nähe der Kompressorstation.

b) dezentrale Aufbereitung

Wenn es nötig ist, unterschiedliche Druckluftqualität für verschiedene Komponenten bereitzustellen, kann die Aufbereitung dezentral direkt vor der Anwendung erfolgen.

Druckluftanlage
Schematische Darstellung einer gesamten Druckluftanlage mit den wichtigsten Elementen

Bauelemente der Druckluft-Aufbereitung

Filter

Verunreinigungen durch feste Stoffe lassen sich durch entsprechende Fein- und Feinstfilteranlagen beseitigen.

Trockner

Der Trockenheitsfaktor der Druckluft ist wichtig, damit der Taupunkt gesenkt wird. Dadurch kann sich bei sinkenden Temperaturen kein Wasserdampf in den Komponenten absetzen. Wasserdampf würde eine Korrosionentwicklung verursachen und dadurch die Oberflächen beschädigen. Durch Kältetrockner, Membrantrockner oder Adsorptionstrockner kann der Druckluft der Wasserdampf entzogen werden.

Wartungseinheit

In den meisten Fällen wird vor einer pneumatischen Anwendung eine Wartungseinheit platziert. Über unterschiedliche Stufen der Filterung kann die örtlich benötigte Qualität der Druckluft hergestellt werden. Feine und feinste Filter tragen dazu bei, dass sich Partikel bis zu einer Größe von 0.01µm fast ausnahmslos herausfiltern lassen.