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Kunststoff EP - Epoxidharz

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Epoxidharz ist ein chemischer Kunststoff, der häufig auch als Kunstharz bezeichnet wird. Er besteht aus Polymeren. Das sind Verbindungen von ungesättigten Kohlenwasserstoffen, an die sich Sauerstoffmoleküle angelagert haben. Der naturbelassene Grundstoff ist flüssig bis zähflüssig und normalerweise vollkommen geruchlos, sodass er sich von ähnlichen Materialien, wie dem geruchsbildenden Polyesterharz, gut unterscheiden lässt.

Epoxidharz in Reinform lässt sich kaum weiterverarbeiten. In aller Regel sind weitere Materialien, wie Härter und Füllstoffe erforderlich, die eine Polyaddition (Aushärtung durch Verkettung) herbeiführen.

Eigenschaften von Epoxidharz

Die genannten Eigenschaften beziehen sich auf das fertig ausgehärtete Produkt nach erfolgter Formgebung:

  • Ungefärbt, ohne Füllstoffe ist der Kunststoff klar.
  • Einfärbung ist eingeschränkt möglich.
  • hohe Festigkeit
  • je nach Härteranteil und Verarbeitungsart mehr oder weniger steif
  • zäh bis extrem zäh
  • elastisch einstellbar
  • schlagunempfindlich
  • gute Abriebfestigkeit
  • hohe Maßgenauigkeit
  • gute Witterungs- und UV-Beständigkeit
  • geringe Neigung zu Rissbildung

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Durch Faserverstärkungen in Form von Matten oder Gewebe lassen sich die Steifigkeit sowie die Festigkeit deutlich, bis hin zur Festigkeit von Stahl, erhöhen. Epoxidharz wird somit auch häufig als Matrixwerkstoff in Faserverbundbauteilen bzw. faserverstärkten Kunststoffen eingesetzt. Die Verarbeitung erfolgt hier in vielen Fällen mittels Harz und Härter, wie es z.B. im RTM-Prozess der Fall ist. Mit EP kann so CFK - also kohlefaserverstärkter Kunststoff hergestellt werden.

Epoxidharz hat gute elektrische Isoliereigenschaften, eine gute Formbeständigkeit und ist schwer entzündbar. Es gibt Spezialtypen, die selbst verlöschend sind. Epoxidharze gegen konzentrierte Laugen und Säuren, Ester, Ammoniak, Aceton und Ketone nicht beständig.

Verwendung von Epoxidharz

Der Kunststoff findet zu industriellen und gewerblichen Zwecken ebenso Anwendung wie zu privaten. Hauptsächlich wird der als Klebstoff eingesetzt. Dabei ist das Harz so robust und belastbar, dass es sogar stabile Materialien, wie Metall oder Beton zusammenhält. Mittels Gießen lassen sich aus Epoxidharz Bauteile und filigrane Konstruktionen herstellen. Der Kunststoff dient zum Laminieren und als Beschichtungsmaterial.

Beispiele für den praktischen Einsatz:

  • Versiegelung von Böden (Fußboden, Industrieboden)
  • Ausbessern von Rissen
  • Abdichten von Rohren, auch in Trinkwasseranlagen
  • Epoxidharzanstriche schützen vor Korrosion (Schiffswände, Industrieanlagen)
  • Modellbau
  • Dekorationsartikel
  • Bau und Abdichten von Aquarien und Terrarien
  • Konservierung wertvoller Funde und biologischer Exponate
  • Versiegelung von Fahrzeugkarossen mittels Epoxidharztauchlackierung

Bei der Handhabung von Epoxidharz und Härter ist Vorsicht geboten. Zum einen enthalten die Härter ätzende Stoffe zum anderen kann das Harz Allergien auslösen. Um Reizungen der Atemwege zu vermeiden, ist bei der Verarbeitung ausreichende Belüftung wichtig.

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