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Hinterspritztechnik im Thermoplast-Spritzguss

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Die Hinterspritztechnik ist ein spezielles Verarbeitungsverfahren im Spritzguss. Es werden hierbei dekorierte Formteile hergestellt, die aus einem thermoplastischen Träger und einem Dekormaterial bestehen. Das Dekormaterial, bei dem es sich um eine Folie oder ein Textil handelt, wird in dem Verfahren mit Kunststoff hinterspritzt.

Prozess & Ablauf Hinterspritzen

Bei der Hinterspritztechnik wird zunächst das Dekormaterial in das offene Spritzgießwerkzeug zugeführt. Durch Schließen des Formwerkzeugs wird das Dekormaterial zwischen Schließseite und Düsenseite der Spritzgießmaschine eingeklemmt. Eine elektrostatische Anhaftung oder Fixierung durch Unterdruck in der Kavität sind Alternativen hierzu.

Dann wird der Kunststoff in die Kavität eingespritzt. Hierbei verteilt sich der Thermoplast im Werkzeug und verbindet sich mit dem Dekormaterial. Der Kunststoff kühlt ab und verfestigt sich. Danach kann das Bauteil entformt werden. Was man erhält ist ein dekoriertes Kunststoffbauteil.

Ein Vorteil des Verfahrens ist, dass für die Verbindung zwischen Dekor und Thermoplast keinerlei Klebstoff erforderlich ist.

 Prozess-Ablauf Hinterspritzen
Prozess-Ablauf Hinterspritzen

Verfahren Hinterspritztechnik

Eingeschränkt wird der Prozess ist häufig durch die mechanische und thermische Empfindlichkeit des Dekormaterials. Einen weiteren Nachteil stellt die langsame Wärmeabfuhr aus dem Formteil über das Dekor dar. Um diesen Einschränkungen entgegenzuwirken, werden häufig Kombinationen aus Hinterspritztechnik und Niederdruck-Spritzgießen oder Thermoplast-Schaumspritzgießen (TSG) eingesetzt. Die beiden Verfahren sind schonender für das Dekormaterial, da sie eine flächige und homogene Druckverteilung ermöglichen und zu geringerem Verzug bei den Bauteilen führen.

Anwendung Hinterspritztechnik

Die Hinterspritztechnik wird vor allem in der Automobilindustrie sehr vielfältig eingesetzt. Typische Bauteile aus dieser Branche, unter Verwendung von Folien und Textilien als Dekormaterial, sind:

  • Türseitenverkleidung,
  • A-, B- und C-Säulenverkleidung,
  • Instrumententafel,
  • Vorderwandverkleidung,
  • Kofferraumabdeckung,
  • Kabelkanalabdeckung und
  • Hutablage.

Quelle:

Buch "Einführung in die Kunststoffverarbeitung"*
Autoren: Christian Hopmann & Walter Michaeli; Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG

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